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23.12.2022

Weihnachten bewegt – Gedanken zum Festtag

Dies ist der letzte Beitrag des Projekts Volksschulgemeinde Amriswil-Hefenhofen-Sommeri im «amriswil.info».


Gleichzeitig verabschiede ich mich als Redaktor des Projekts auf eine etwas andere Art; mit einigen Gedanken zu Weihnachten und von

Gegebenheiten rund um das Fest – wenn etwas sehr spontan geschieht oder einfach so geschieht – betrachtet in der «Zeit».

Es weihnachtet sehr!
Nicht nur heute, sondern auch das gesamte Jahr hindurch.
Woher kommt das Weihnachtsfest?
Was macht Weihnachten eigentlich aus?
Was ist der Sinn von Weihnachten überhaupt?
Drei Gedankensplitter, wie ich persönlich Weihnachten sehe – in Raum und Zeit oder vielleicht sogar in der «Raumzeit».

Weihnachten geschichtlich betrachtet

Die Zeit, ab der die Nächte kürzer und die Tage wieder länger werden, war schon immer von grosser Bedeutung für viele Gemeinschaften, Kulte und Religionen. Weihnachten jedoch ist deutlich älter als das Christentum selbst. Viele Analogien finden sich sogar in der wahren Weihnachtsgeschichte. Einer der vielen Ursprünge zeigt nach dem Nahen Osten. Bereits die alten Ägypter feierten in den kürzesten und dunkelsten Tagen des Jahres die Wintersonnenwende, seinerzeit als Sonnenkult zu Ehren des Sonnengottes Re oder Ra. Auch die Römer begingen schon lange vor dem Christentum, gegen Ende Dezember, das Fest zu Ehren ihres Sonnengottes Sol, ebenso fand bei den Germanen, den Balten sowie Skandinaviern zur selben Zeit das Julfest statt. Gefeiert wurde in all diesen Kulturen im Wesentlichen das Wiedererstarken der Sonne, denn bereits ihnen war bewusst, dass ohne Raum, Zeit und Sonne, kein Leben möglich ist.

Weihnachten – mal anders

Erleben Sie alljährlich das Weihnachtsfest mit Eltern, Grosseltern und Tanten als zu beengend? Laden Sie nebst der Familie an einem Ferientag auch Freunde mit Kindern ein? Die Erwachsenen bringen mit neuen Gesprächsthemen, Koch- und Spielideen frischen Wind, während die Kinder sich über Gleichaltrige freuen, mit denen sie spielen können. Wie wäre es den Heiligabend mit Spielen zu verbringen? Anstatt die Wohnung auf Hochglanz zu polieren, gestresst und erschöpft den Besuch zu empfangen, würde sich dieser sicher auch in nicht perfekt aufgeräumten Räumlichkeiten wohl fühlen.

Weihnachten – ein Familientag

Die Kinder freuen sich, wenn der Weihnachtstag als echter Familientag gestaltet wird. Warum also nicht den Morgen einfach im Bett verbringen und anschliessend mit heissen Ohren gemeinsam spannende Familienspiele ausprobieren? Am Nachmittag zusammen den Baum schmücken, der im Übrigen kein perfektes Ausstellungsstück werden muss. Und wenn dann noch

die Bescherung auf den ganzen Tag ausgedehnt werden kann, lassen sich die Geschenke auch eingehend ausprobieren und landen nicht unbeachtet in der Ecke.

Reimen, schenken, Freude haben

In Schweden zum Beispiel wird zwar ebenso traditionell gefeiert wie in der Schweiz, doch haben Fröhlichkeit und Ausgelassenheit viel mehr Platz. Lustig geht es schon am 23. Dezember zu und her, wenn Kinder und Erwachsene am «Lillejuafton», am kleinen Weihnachtsabend, Julklapp-Reime dichten. Mit ihrer Hilfe soll der Beschenkte am Heiligen Abend erraten, was in seinem Päckchen versteckt ist. Ebenso wird das Essen für den Heiligen Abend gemeinsam vorbereitet.

Bewegt sein – nicht nur an Weihnachten

Weihnacht ist für mich nicht nur an Weihnachten. Weihnacht ist für mich, aufeinander zuzugehen, sich gegenseitig zu helfen, einfach füreinander da zu sein. Ein spontanes Dankeschön, eine freundschaftliche Geste oder einfach eine kleine Wertschätzung bereichert das soziale Miteinander und ist nicht an einen fixen Zeitpunkt gebunden – das ist für mich Weihnacht.

Zeitlos und mit Erinnerungen verbunden

Spontan erhielt ich beispielsweise im September ein gemaltes Bild von einem Kindergartenkind (siehe Bild) als kleine Wertschätzung. Das Bild ist für mich zeitlos und strahlt das gewisse Etwas und die Erinnerung an eine positive Begebenheit aus. So berühren uns alltägliche Geschehnisse und sind vielleicht die Sonnenseite des Lebens, welche die Sonne zur Wintersonnenwende wieder erstarken lässt. Weihnacht ist, wann und wo auch immer – wenn Raum und Zeit in unseren Gedanken haften bleiben und uns «bewegen».

Matti Fleischer, Redaktion