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24.05.2025

Herausfordernde Zeiten für die Schulgemeinde

Am vergangenen Sonntag stimmten über 60 Prozent gegen den Baukredit für den Erweiterungsneubau der Schulanlage Sommeri. Nun sieht sich die Schulbehörde vor grossen Herausforderungen. Neuer Schulraum muss her. Wie genau, gilt es jetzt mit verschiedenen Ansätzen herauszuarbeiten.


In der Volksschulgemeinde Amriswil-Hefenhofen-Sommeri wird dringend mehr Schulraum benötigt.

Bericht: Amriswil.info / 23.05.2025

Die Stimmbeteiligung von gut 25, beziehungsweise 27 Prozent zeigt im Vergleich mit früheren Abstimmungen, dass das Interesse der Öffentlichkeit an der Weiterentwicklung der Schule etwas grösser, aber nach wie vor nicht sehr hoch ist. Die Tendenz ist grundsätzlich erfreulich, weil die Beschulung der Kinder und Jugendlichen eine Aufgabe des Gemeinwesens ist.

 

Ein solides Fundament

Klar angenommen wurde die Jahresrechnung 2024 mit einem Ja-Stimmenanteil von fast 85 Prozent. Finanziell steht die Volksschulgemeinde Amriswil-Hefenhofen-Sommeri auf einem soliden Fundament, was auch die Kennzahlen belegen. Die anstehenden Investitionen in dringend benötigten Schulraum stellen jedoch eine finanzielle Herausforderung für die Volksschulgemeinde dar. Die Schulbehörde hat eine umfassende Auslegeordnung gemacht in Bezug auf die Prognosen der Schülerinnen- und Schülerzahlen sowie den aktuellen Bestand an vorhandenem Schulraum, dessen optimierte Nutzung und den voraussichtlich benötigten Schulraum in den nächsten Jahren. In einer Informationsbroschüre hat die Behörde den momentanen Stand der Erkenntnisse transparent zusammengefasst und alle Unterlagen auf der Webseite publiziert. Die Strategie der Behörde ist darauf ausgerichtet, keine unnötigen Raumreserven zu schaffen und Investitionen sinnvoll zu tätigen, damit die finanzielle Belastung langfristig tragbar bleibt.

Kreative Lösungen sind gefragt

Mit dem klar abgelehnten Baukredit von über 60 Prozent Nein-Stimmen für den Erweiterungsneubau in Sommeri steigen die Herausforderungen für die Volksschulbehörde in der kommenden Legislatur. Nach mehreren Jahren intensiver Planung kann der dringend benötigte Schulraum in Sommeri nicht zeitgerecht und in der gewünschten Qualität bereitgestellt werden. Zusätzliche Kosten für die Ausarbeitung eines neuen Projekts, ein allfälliges Provisorium und/oder Schulbustransporte dürften insgesamt kaum zu einer Einsparung führen, zumal auch an anderen Standorten keine weiteren Schulraumreserven mehr vorhanden sind. Nach dem Projektwettbewerb zum Erweiterungsneubau in Sommeri wurde deutlich, dass vor allem die Information über geprüfte Varianten und der fehlende Einbezug der Bevölkerung nach den Machbarkeitsstudien bemängelt wurden. «Wir nehmen diese Kritik ernst. Im Vorfeld der Abstimmung wurde aber auch deutlich, dass Interessen und Ansichten sehr unterschiedlich sind und schlussendlich nur Kompromisse zu einer sinnvollen und mehrheitsfähigen Lösung führen werden», so Schulpräsident Michael StäheliEngel. Als Schulgemeinde plant und gestaltet die VSG mit Schulbauten immer auch den öffentlichen Raum. Schulanlagen schaffen nicht nur Raum für Unterricht, sondern bieten auch der Bevölkerung und den Vereinen einen Mehrwert. «Als Behörde setzen wir alles daran, bei Bauprojekten ausgereifte Lösungen und mehrheitsfähige Kompromisse vorzulegen. Das ist uns mit dem Projekt in Sommeri nicht gelungen. Mit jedem weiteren Projekt müssen wir nun unter Beweis stellen, dass wir dazu lernen, die Prozesse professionell gestalten und kostenbewusst planen», sagt Stäheli-Engel weiter. Jetzt sind Schulbehörde, Verwaltung, Schulleitungen und Lehrpersonen aufgefordert, kreative Lösungen zu finden, um die Beschulung der Kinder und Jugendlichen auch unter suboptimalen Bedingungen sicherzustellen. Die Stimmbürger sind gleichermassen in der Pflicht, Verantwortung für die Strukturen und die Infrastruktur der Schulgemeinde zu übernehmen. «Der Druck auf die Schulgemeinde wird eher steigen als abnehmen, und mit dem Verhindern von Lösungen kann die VSG die Herausforderungen nicht bewältigen», so Stäheli-Engel abschliessend.