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28.10.2022

Es wird eng in der Schule

Nicht nur vom Platz, auch von den Finanzen her werden die kommenden Jahre für die Volksschulgemeinde Amriswil zur Herausforderung.


Wegen einer Terminkollision präsentiert Schulpräsident Michael Stäheli-Engel (stehend) das Budget der Volksschulgemeinde Amriswil-Hefenhofen-Sommeri den Vertretern der Ortsparteien SP, Grüne, FDP, SVP und Die Mitte, den Vertretern der Medien sowie Muolens Gemeindepräsident Florian Hafner (ganz rechts) nicht im grossen Sitzungssaal, sondern in seinem Büro.Bild: Manuel Nagel

Bericht: Thurgauer Zeitung online: 28.10.2022 / Manuel Nagel

Es war für einmal eine ungewohnte Umgebung, in der das Budget der Volksschulgemeinde Amriswil-Hefenhofen-Sommeri präsentiert wurde. Weil das grosse Sitzungszimmer belegt war, bat Schulpräsident Michael Stäheli-Engel die Parteien- und Medienvertreter kurzerhand in sein eigenes Büro. Es war zugleich auch ein Vorgeschmack auf das, was die Lehrpersonen und die Kinder der VSG in den kommenden Jahren erwartet – nämlich, dass alle etwas enger zusammenrücken müssen.

Bevor es ums Budget 2023 ging (siehe Kasten), informierte Schulpräsident Michael Stäheli-Engel allgemein und insbesondere über die Entwicklung der Schülerzahlen. Diese haben in diesem Sommer einen gewaltigen Gump gemacht. Waren es im Schuljahr 2021/22 noch 1787 Kinder, so sind es im aktuellen Schuljahr bereits 1863 Schülerinnen und Schüler. Und auch in den folgenden vier Jahren steigen die Zahlen weiter an, wie man aufgrund der bereits geborenen und in den drei Gemeinden registrierten Kinder prognostizieren kann. Im Schuljahr 2026/27 sind es knapp 2000.

Schulgemeinde könnte an Attraktivität einbüssen

Somit ist klar, dass der aktuelle Schulraum, der schon jetzt an die Grenzen stösst, massiv ausgebaut werden muss, will man die 200 zusätzlichen Kinder bei gleichbleibender Qualität unterrichten. Der Lehrermangel verschärft den Druck zusätzlich, denn wenn die Voraussetzungen für das Lehrpersonal sich verschlechtern aufgrund grösserer Klassen und nicht mehr zeitgemässer Schulräume, so wird die Volksschulgemeinde auch viel weniger attraktiv für gute Pädagoginnen und Pädagogen.

Dass die Schulbehörde diesbezüglich nicht untätig ist, das haben die Schulbürgerinnen und Schulbürger in den letzten Jahren erlebt mit den Eröffnungen der drei neuen Kindergärten Mühlebach (2019), Hemmerswil (2020) und Hölzli (2022). Dass auch bei der Schulanlage Hemmerswil Sanierungsbedarf herrscht, ist ebenfalls bekannt, und auch in Sommeri sind durch die Bautätigkeit die Schülerzahlen in die Höhe geschnellt. Nun nimmt auch der Druck beim Schulhaus Nordstrasse immer mehr zu, und in Hefenhofen gibt es nicht nur mehr Kinder, sondern auch noch eine Gemeinde, die für ihre Verwaltung ebenfalls mehr Platz braucht und deshalb nach Synergien Ausschau hält.

Altes Schulhaus Sommeri wird anders genutzt werden

Am weitesten ist man bei der Schulanlage Hemmerswil fortgeschritten. Die Schulbehörde stellte schon Ende Mai 2022 eine Machbarkeitsstudie vor, aufgrund der man zum Schluss gekommen war, dass ein Neubau die sinnvollste Variante sei. Der Architekturwettbewerb für den Bau wird zurzeit vorbereitet und das Siegerprojekt soll im nächsten Herbst feststehen.

In Sommeri soll es ebenfalls einen Neubau geben, doch der jetzt bestehende neue Schulhaustrakt wird als Schulraum bestehen bleiben. Hingegen ist eine schulische Nutzung des alten Schulhauses, das vom Denkmalschutz inzwischen noch höher eingestuft worden ist, nicht mehr vorgesehen.

Für die Schulanlage Nordstrasse erstellen aktuell Schalch und Kaczmarek Architekten aus Sulgen ein Vorprojekt. Ob denn niemand aus Amriswil dafür gefunden wurde, lautete eine Frage eines Parteivertreters. «Wir haben auch hiesige Planungsbüros angefragt, aber viele haben leider im Moment keine Zeit», antwortete Baukommissionspräsident Samuel Oberholzer.